Grüne Dächer haben ein enormes Potenzial – und dies aus ganz verschiedenen Aspekten. Mit einem schlauen Aufbau dienen sie als kühlendes Element, bieten viele Arten einen Lebensraum oder wenigstens Nahrung, und Menschen schätzen die Orte je nach Konstruktion sogar als Naherholungsraum. Mein Ziel ist es, Dächer so zu gestalten, dass sie ökologisch richtig wertvolle Juwelen sind. Es sollen sich neben einheimischen Pflanzen auch viele fliegende Lebewesen wie Schmetterlinge, Wildbienen und Nachtfalter ansiedeln. Bei einem Flachdach ist je nach Standort sogar ein Bruterfolg von bodenbrütenden Vögeln denkbar. Für die Planung berücksichtige ich immer, welche Vorkommen es in der Umgebung bereits gibt und für welche Zielarten das Dach gemacht werden soll.
Im Moment bin ich daran, ein Modul für Giebeldächer zu entwickeln, dass problemlos auf bereits bestehende Hausdächer gestülpt werden kann, um kleine Oasen ohne Umbauten zu ermöglichen. Die Versuche stecken aber noch in der ersten Saison.
Auch Fassaden haben eine grosse Wirkung, was das Stadtklima betrifft. Sie sind zudem auch für viele Menschen sichtbar und prägen die Erscheinung eines Bauwerks. Die Gestaltung muss deshalb früh geplant sein. Es gibt unzählige Systeme, die die Pflanzenwahl stark beeinflussen.